Jugendarbeit im Verein von A-Z

Veröffentlicht am: 18.09.2007 von Alexander Hande in: Schachkreisjugend Esslingen-Göppingen Drucken

Wie beginnt unser Schachverein mit der Jugendarbeit?


1. Werben von Interessenten durch:

1.1 Aktionstage bei besonderen Veranstaltungen wie zum Beispiel
(diese Aktionen sollten sich nicht ausschließlich, aber vorwiegend an die Altersgruppe der 6-10-jährigen richten, es sollten immer Flyer mit Informationen zum Verein oder der Schulschach-AG ausliegen, damit die Leute etwas in der Hand haben und die Aktion muss in irgendeiner Form eine Fortsetzung haben!)

1.1.1 einen Stand oder eine Aktion beim Dorf-/Stadt-Fest, Schulfest oder Weihnachtsmarkt
Bei fast allen Festen werden Vereine gesucht, die eigene Stände mit Aktionen anbieten oder irgendwo mithelfen. Ob der Stand dann direkt mit Schach zu tun (Anfängertraining, Simultan, Schach-Rätsel) oder nur als „Werbefläche“ (Demo-Schachbrett am Stand, Schach-T-Shirts der Mitarbeiter, Schach-Dekoration) und Einnahmequelle dient, ist erst einmal sekundär. Aber es wird dadurch bekannt, dass es hier einen Schach-Verein gibt! Selbst wenn nur Pfannkuchen verkauft werden, erinnern sich die Leute vielleicht daran, wer die verkauft hat. Sollte es sich bei dem Stand um eine Losbude oder andere Spiele mit Gewinnen handeln, können Schach-Preise (z. B. Schlüsselanhänger, T-Shirts) das Image aufpolieren. Und sogar wenn der Schachverein nichts macht, kann vielleicht einer der Händler, die oft auch noble Holz-Schachbretter verkaufen, Flyer auslegen/mitgeben.

1.1.2 ein Angebot im Rahmen eines Kinderferienprogrammes oder der Projekttage einer Schule
Die meisten Orte haben üblicherweise in den Sommerferien ein Ferienprogramm (damit die Kinder beschäftigt sind) oder bieten eine Freizeit (z. B. Eßlinger Jägerhaus) an. Hier können direkt Schach-Einführungskurse angeboten werden, die anschließend unbedingt im Verein oder der Schule weitergeführt werden. Oder es können irgendwelche finanziell riskanteren Aktionen (Besuch Legoland, Europapark, usw.) angeboten werden, auf denen aktiv geworben wird. Dies kann auch hier mit Spielen auf der Fahrt und damit verbundenen Gewinnen erfolgen oder vielleicht durch einen geeigneten Film zum Thema Schach.

1.1.3 ein Angebot beim Tag des Schachs Ende August
Hier eignen sich besonders Simultan-Veranstaltungen mit guten Vereinsspielern und Spielen zum Spaß für jedermann mit oder ohne Hinweise von Vereinsmitgliedern.

1.2 Bilden von Schachgruppen
(Generell sollten Schachgruppen auch in den Ferien weitergeführt werden, dann eventuell schon im Vereinsheim, um die Kinder langsam heranzuführen; Der Schulleiter und die Klassenlehrer sollten immer über die Angebote informiert sein; Lehrer und Trainer können an einem Lehrgang zum Schulschachpatent teilnehmen, um für alles gerüstet zu sein, Termine gibt es unter http://www.schulschachstiftung.de/; Begleitend sollten immer Ziele gesteckt werden, die beispielsweise im Erreichen des Bauern/Springer/Läufer/Turm/Damen/Königs-Diploms bestehen oder die Examen/Urkunden bei der Stappen-Methode sein können; Nachdem alle die Grundkenntnisse haben, kann ein Schulschachturnier organisiert werden und eine Mannschaft an den Schulamtsmeisterschaften und dem Schulschachpokal teilnehmen; Unter anderem für Jugendarbeit und Schul-Schachgruppen gibt es Fördergelder vom Schachverband Württemberg wie unter http://www.svw.info/content/view/3582/545/ nachzulesen ist).

1.2.1 in Kindergärten
Je nach der verfügbaren Zeit können wöchentliche oder sogar häufigere Angebote in Absprache mit den Betreuern erfolgen. Entweder die Erzieher verkaufen es als Pflichtprogramm oder es gibt sowieso mehrere Gruppen, dann kann man aufteilen. Im Kindergarten sollten die Aufgaben immer kompakt sein und alles recht kurz. Mehr als 30 Minuten Aufmerksamkeit ist bei den Kleinen nicht möglich. Von der „Stappenmethode“ gibt es spezielle Vorstufen-Hefte.

1.2.2 an Grundschulen
In Schulen empfiehlt sich ein wöchentliches Training. Entweder für alle Klassen in einer bestimmten Stunde (z. B. eine sechste Stunde, in der üblicherweise kein Unterricht ist) oder einfach an einem freien Nachmittag (dann können es auch zwei Schulstunden sein). Noch besser ist natürlich es den Lehrern/Kindern so schmackhaft zu machen, dass die ganze Klasse teilnimmt. Dann sollte das allerdings für jede Klasse/Klassenstufe angeboten werden. Hier bietet sich ebenfalls die Stappenmethode an sowie die Lektionen der Chesstigers Universität, bei vorhandenen Schulcomputern auch das Schachprogramm Fritz und fertig.

1.2.3 an Ganztagsschulen
Bei den Ganztagsschulen sollte wegen der wöchentlichen Trainingszeit Rücksprache mit dem Schulleiter bezüglich eines optimalen Termins gehalten werden. Vermutlich bieten sich zwei Stunden an einem Nachmittag an. Noch besser ist natürlich es den Lehrern/Kindern so schmackhaft zu machen, dass die ganze Klasse teilnimmt. Dann sollte das allerdings für jede Klasse/Klassenstufe angeboten werden. Hier bietet sich ebenfalls die Stappenmethode an sowie die Lektionen der Chesstigers Universität, bei vorhandenen Schulcomputern auch das Schachprogramm Fritz und fertig. Eine Teilnahme am Internet-Schulschachpokal (http://www.schulschachpokal.de/) kann zusätzlichen Anreiz bieten.

1.2.4 an weiterführenden Schulen
An den weiterführenden Schulen existieren üblicherweise Computerräume und Hefte sind unbeliebt. Darum drängt sich hier das Material der Chesstigers Universität auf. Es besteht aber generell das Problem, dass die Leistungsunterschiede bei den Jugendlichen hier schon recht groß sind, weshalb hier ein konventionelles Training (der Trainer prüft den Leistungsstand und sieht was sinnvoll ist) besser erscheint. Eine Teilnahme am Internet-Schulschachpokal (http://www.schulschachpokal.de/) kann zusätzlichen Anreiz bieten.

1.2.5 in Jugendhäusern
In den meisten Jugendhäusern gibt es verschiedene Öffnungszeiten für die verschiedenen Altersgruppen. Es können hier die verschiedenen Modelle von den Schulen angewandt werden, je nachdem für welche Altersklasse das Angebot gedacht ist. Bei Jugendhäusern ist aber verstärkt zu beachten, dass auch ein gewisser Event-Charakter gegeben sein muss. Es sollten ab und zu Turniere mit Sachpreisen angeboten werden, ruhig auch in Kombination mit anderen im Jugendhaus verfügbaren Spielen (Dart, Tischtennis, Billard, Abalone).

1.3 Bekanntmachen des Schachvereins / des Schachspiels
(Schachvereine sind einem Großteil der Bevölkerung oft unbekannt oder haben ein verstaubtes Image, darum ist Öffentlichkeitsarbeit ein wichtiger Faktor)

1.3.1 durch wöchentl. Berichte über die Aktivitäten in lokalen Zeitschriften (Amtsblatt/Stadtanzeiger)
Wöchentliche Berichte sind wichtig, damit die Bevölkerung sieht, wer im Ort alles Schach spielt (ruhig auch öfter mal ein Foto => ah, ist das nicht der von gegenüber) und damit Schach immer präsent ist. Selbst wenn nichts zu berichten ist, einfach eine Vorschau über die anstehenden Termine der Kinder/Jugendlichen vund der Aktiven. Dazu Infos über den Spielabend (wann, wo, wer). Besonders wirkungsvoll sind (einfache) Schachaufgaben, denn die brauchen Platz und dienen als Blickfang für die Durchblätterer.

1.3.2 über die Bücherei
Die Leute sollen erst einmal wissen, was Schach ist. Ob es ein Hörspiel, DVDs mit Schach-Zusammenhang (Knight Moves), ein Brett mit Figuren, die einlaminierten Regeln zum Durchlesen, ein Fritz-for-fun-Programm oder ein Fritz&Fertig-Programm ist, eine Bücherei freut sich stets über Anregungen oder Sachspenden. Auf allem einen kleinen Info-Aufkleber (Vereinsname, Homepage, Ansprechpartner, Trainingszeiten, Trainingslokal) anbringen.

1.3.3 mit Vereins-T-Shirts
Wenn jeder im Verein ab und zu mit einem T-Shirt des Vereins durch die Strassen läuft, wird Aufmerksamkeit erregt, die langsam aber sicher das Image des Schachsports steigert. So ein T-Shirt-Projekt sollte sich jeder Verein leisten, ab 13 ¤ sind schon wirklich gute beidseitig bedruckte Shirts erhältlich (z. B. kann ich http://www.flockdruckmerkle.de/ sehr empfehlen).

1.3.4 mit der Vereinshomepage
Immer mehr an Bedeutung gewinnt auch bei den Jüngeren das Internet. Eine Homepage mit den wichtigsten Informationen (wie Trainingslokal, Trainingszeiten, Ansprechpartner, Mannschaften von Aktiven und der Jugend, besondere Erfolge) sollte jeder Verein haben. Diese Seite sollte besonders von der Homepage der Stadt aus erreichbar sein, als auch in den gängigen Vereinssuchmaschinen der Region eingetragen werden.


2. Trainieren der geworbenen Interessenten durch:
(diese „Produkte“ wurden oben bereits mehrfach erwähnt, hier wird genauer erklärt was es ist, wie hoch die Kosten sind und welche Voraussetzungen benötigt werden)

2.1 die Stappenmethode (http://www.stappenmethode.de/)
Eine Stappe ist eine Stufe. Das System kommt aus Holland, daher dieser Name. Es wurde vom dortigen Bundestrainer zusammen mit einem Pädagogen entwickelt. Es gibt verschiedene Hefte für Schüler (Kosten je Heft von 4,95 ¤ bis 9,90 ¤) und Lehrer (Kosten von 9,50 ¤ bis 11,50 ¤). Ebenso sind Prüfungen/Examen/Urkunden (Kosten je Schüler 2,00 ¤) erhältlich. Die Anfänger werden vom Erlernen des Schachspiels bis hin zu ordentlichen Schachkenntnissen (mit Bezirkskader-Niveau) durch verschiedene Hefte begleitet. Nach jeder Stufe kann eine Prüfung abgelegt werden, bei Bestehen gibt es eine Urkunde. Üblicherweise beginnen Anfänger mit Stufe eins, für Kinder die nicht lesen/schreiben können gibt es zwei Vorstufen-Arbeitshefte. Pro Jahr sollte ein Heft (nicht mehr) durchgearbeitet werden. Die eventuell übrige Zeit kann für Turniere (evtl. ein permanentes Ranglistenturnier) und Übungsspiele genutzt werden, bei denen speziell auf das Gelernte geachtet wird. Der Baden-Württembergische Landestrainer IM J. Srokovski empfiehlt diese Methode ausdrücklich.

2.2 die NRW-Methode (http://www.schulschachstiftung.de/shop_lehrmaterial.htm)
Ist ähnlich aufgebaut wie die Stappenmethode, jedoch noch etwas kinderfreundlicher. Das Aussehen ist bunter und poppiger. Die weiteren Vorteile gegenüber der Stappenmethode sind die übersichtlichen Kurse mit 10-12 Lektionen. Dadurch sind die Übungen leichter zu planen und besonders für die Anfänger sehr geeignet. Urkunden können ebenso erreicht werden.

2.3 das Material der Chesstigers-Universität (http://www.chesstigers.de/)
Jeweils 40 Lektionen pro Studienjahr (Kosten pro Jahrgang maximal 120 ¤, Voraussetzung ein PC mit einigermaßen schnellem Internetzugang) stellt diese Online-Universität im PDF-Format zur Verfügung. Dadurch können die Lektionen für eine Lerngruppe beliebig oft ausgedruckt, kopiert oder einfach mit einem Beamer an die Wand projiziert werden. Es gibt jedes Jahr eine Anfänger-Stufe und darauf aufbauende Stufen. Es kann also entweder im Jahr 1 die Anfänger-Stufe gemacht werden und im folgenden Jahr je nach Fortschritt der Schüler eine für das Lernziel DWZ 1000 oder gleich 1100. Wer eine Leistungsstufe des aktuellen Studien-Jahrgangs bestellt, erhält in (fast) wöchentlichen Abständen die jeweils aktuelle Lektion. Laut den mir zugetragenen Informationen kann mit diesem Material jeder (auch nicht Schach-Spieler) eine Schach-AG leiten, denn alles ist didaktisch bis ins Detail vorbereitet! Die Idee stammt von GM A. Jussupow und dem Top-Organisator H.-W. Schmitt aus Frankfurt. Mittlerweile ist ein größeres Team daraus geworden.

2.4 das Schach-Lernprogramm Fritz&Fertig
Im Jahr 2002 die beste Kindersoftware des Jahres (nicht im Schach, sondern überhaupt!). Die erste Version ist absolut empfehlenswert für Kinder ab 7 Jahren. Anhand einer schönen Geschichte, die etwas an Alice-im-Wunderland erinnert, werden die Kinder langsam an die Grundelemente des Schachspiels herangeführt. Die Kosten für für die erste Version (Schach lernen und trainieren) lagen anfänglich bei 36 ¤ (Hersteller: http://www.terzio.de/produkte/produkt.asp?IDProduct=239), allerdings ist das Produkt mittlerweile bei http://www.amazon.de/ oder http://www.ebay.de/ für ca. 20 ¤ erhältlich.
Seither sind zwei weitere Versionen erschienen (2 = Schach im schwarzen Schloss und 3 = Schach für Siegertypen), die auf dem gelernten der ersten Ausgabe aufbauen. Die zweite Version würde ich noch als empfehlenswert bezeichnen, bei der dritten wurde schon etwas mehr geschwächelt. Wenn es den Kindern nach der zweiten noch Spaß macht, ist die dritte sicher sinnvoll. Sollte aber bei der zweiten schon die Langeweile ausgebrochen sein, kann auf die dritte durchaus verzichtet werden. Für die Preise gilt das gleiche wie für Version eins und als Voraussetzung sollte natürlich ein PC mit CD-Laufwerk vorhanden sein.

2.5 einen Ferien-Schachkurs
Dieser kann in verschiedenen Gruppen ausgeschrieben werden. Also z. B. für Kinder die Schach erst lernen wollen, solche die bereits die Züge können und solche die schon etwas im Thema sind durch regelmäßiges Spielen oder Übungen mit Fritz&Fertig.


3. Teilnahme an Anfänger-Turnieren wie
(Turniere sind nach dem Erlernen der Grundkenntnisse sehr wichtig. Erstens sollen die Anfänger sehen, dass sie nicht die einzigen sind, dass es auch andere starke/schwache Spieler gibt und Schach nicht auf die jeweilige Trainingsgruppe beschränkt ist; Informationen zu den Turnieren gibt es in der Rochade unter http://rochade.svw.info/, dem Terminkalender des Schachverbandes unter http://www.svw.info/component/option,com_jcalpro/Itemid,200/ und die Übersicht sowie einige Hinweise bei der Bezirksjugend unter http://www.svw.info/content/blogcategory/71/284/, Informationen zu Turnieren für Schulmannschaften gibt es in der Zeitschrift „der Sport“, im Internet unter http://www.svw.info/component/option,com_jcalpro/Itemid,200/ und als Mail an die bekannten Ansprechpartner in den Vereinen und Schulen).

3.1 dem Schulschachpokal
Einmal jährlich findet diese große Veranstaltung in Baden-Württemberg statt. Die Ausrichtung wechselt jedes Jahr zwischen Baden und Württemberg. Die Mannschaften spielen in drei Altersklassen: Grundschulen, U16 und U21. Alle Schulen können beliebig viele Mannschaften stellen (der Rekord liegt meines Wissens bei 16!! Vierer-Mannschaften einer Schule!).

3.2 dem Internet-Schulschachpokal
Einmal im Jahr wird dieses Turnier im Pokal-Modus (KO-System) online ausgetragen. Jede Schule kann beliebig viele Mannschaften melden. Die einzige Voraussetzung sind natürlich vier schnelle Schul-PCs. (http://deutsche-schachjugend.de/internetschach/)

3.3 den Schulschachmeisterschaften
Irgendwann zwischen dem Beginn des Schuljahres und den Weihnachtsferien beginnen die Schulschachmeisterschaften. Momentan ist der Leiter für unser Schulamt Günter Rapp (Sf Göppingen) und es wird in vielen verschiedenen Gruppen gespielt (Grundschule, Hauptschule, Realschule, Mädchen, U21, U17, U15, U13, U11), so dass jede Schule irgendwo starten kann. Eine kleine Voraussetzung wären 4 Schachbretter mit Material und Uhr, damit Heimspiele ausgetragen werden können. Die Sieger jeder Gruppe qualifizieren sich dann für die Meisterschaften des jeweiligen Oberschulamts.

3.4 Jugendturnieren
Jugendturniere gibt es mehrmals im Jahr in unserer näheren Umgebung (z. B. Altbach, Deizisau). Wer weitere Fahrten auf sich nimmt, wird sogar fast jede Woche ein Turnier entdecken. Bei fast allen Turnieren gibt es mittlerweile Preise für U08 und U10, so dass auch die Kleinsten zum Zug kommen.

3.5 den Kreisjugendmeisterschaften
Die Kreisjugendmeisterschaften finden jedes Jahr an zwei aufeinanderfolgenden Samstagen im November statt. Durch die lange Bedenkzeit und die Schreibpflicht (soweit es alle können) eignet sich dieses Turnier optimal um den Kindern das Turniergeschehen näher zubringen. Es gibt in allen Gruppen (U08, U10, U12, usw.) Preise und Sachpreise werden unter den „Nichts-Gewinnern“ verlost.

3.6 den Bezirksjugendmeisterschaften
Dieses Turnier findet für die U08, U10 und U12 jährlich im Januar statt. Es dient als Qualifikation für die Württembergischen Meisterschaften und wird ebenfalls mit langer Bedenkzeit und Schreibpflicht gespielt und für die vorderen Platzierungen gibt es Preise.


4. Organisieren von Freizeitaktivitäten oder Rahmenprogrammen

4.1 gemeinsame Ausflüge
Es ist hier einerseits an „normale“ Familienausflüge zu denken, wie ein Besuch in der Wilhelma, dem Blühenden Barock, dem Europapark oder ähnlichem. Dann gibt es auch verschiedene Veranstaltungen, bei denen es auch um Schach geht, aber nicht nur. Beim Stuttgarter Kinderfestival Ende Juni / Anfang Juli ist Schach zusammen mit vielen anderen Sportarten vertreten. Eine weitere Veranstaltung findet im November mit der Spiele-Messe auf dem Killesberg statt. Ein Vereins-Grillfest ist ebenfalls eine schöne Sache, vielleicht ist sogar ein großes Freischach in der Nähe. Das alles soll dazu dienen, dass sich Eltern und Kinder im Verein wohlfühlen und sich nicht wie ein Anhängsel fühlen.

4.2 Turniere anderer Sportarten
Wenn möglich sollten ab und zu andere Veranstaltungen angeboten werden, um die Kinder nicht an andere Vereine zu verlieren. Die Teilnahme an einem Sportfest, dem Volksradfahren oder Veranstaltungen anderer Vereine (Kinder-Olympiade oder so) schweißt ebenfalls zusammen.

4.3 Mädchen
Der Schachsport fördert inbesondere die weiblichen Mitglieder. So ähnlich steht es in den Statuten, in der Praxis gestaltet sich das jedoch meist schwierig. Kaum ein Verein hat viele Mädchen. Dennoch sollte versucht werden, Mädchen in extra Trainingsgruppen zusammenzufassen (vielleicht zusammen mit weiteren Vereinen), um auf ihre speziellen Bedürfnisse besser eingehen zu können. Es wurde mir zugetragen, dass Mädchen lieber trainieren, sich nicht ständig messen wollen, mehr Schwätzen und lieber mal ein Eis essen gehen als eine Runde zu kicken. Ein Mädchentrainer sollte vor allem eine lockere Art haben und am besten eine Frau sein.


5. Grundsätzliches und sonstige Punkte

5.1 Einbeziehung der Eltern
Die Eltern aller Schachkinder sollten von Anfang an in alle Aktionen einbezogen werden. Immer dabei sein oder zumindest eine Strecke fahren. Dadurch entstehen auch hier Freundschaften und Erfahrungsaustausch, der eine gute Grundlage bildet. Das Kind sollte sehen, dass die Eltern Schach nicht nur dulden, sondern unterstützen! Bei anhaltendem Interesse sollten auch kurze Lehrgänge mit den Eltern veranstaltet werden, in denen die absoluten Grundkenntnisse vermittelt werden. Sie sollten verstehen, was die Kinder erzählen und sich vor allem mit den für sie wichtigen Regeln auskennen (Abstand, nicht reinreden, usw.).


Alexander Maier, Altbach, 28.07.2007