Schachverband Württemberg e.V.

Veröffentlicht am: 10.03.2024 von Karlheinz Vogel in: Presse und Öffentlichkeitsarbeit

Einen Tag nach dem Internationalen Frauentag treffen sich sowohl die Frauen wie die Männer in der Sonnenberghalle in Schwaigern, um ihre jeweiligen Meister zu küren. Wie immer haben die SF Schwaigern unter ihrem Vorsitzenden Ottmar Seidler alles gut organisiert. Arno Reindl (Spraitbach) und Thomas Berger (Schwaigern) sitzen am Laptop bzw. Drucker und wachen darüber, dass nichts, außer den beim Blitzen unvermeidlichen irregulären Zügen, passiert.

Frauenmeisterschaft

Bei den Frauen gab es leider einige kurzfristige Absagen, so dass bei nur fünf Teilnehmerinnen doppelrundig gespielt wirde. Nach zehn Runden setzt sich mit Angelika Valkova (Deizisau) die Favoritin mit 8 aus 8 klar durch. Zweite wird Sarah Bach (Schwaigern) mit 4,5 Punkten. Platz drei geht mit 3,5 Punkten und besserer Feinwertung an Stephanie Pollinger (Kornwestheim) vor Maya Rauhut (Schwaigern). Dafür sichert sie sich den Preis für die beste Spielerin in der Kategorie U18.
Die Teilnehmerinnen - fotografiert von Angelika Valkova:

Oben die Ruhe vor dem Sturm, unten während der Partien und bei der Siegerehrung.

v.l.n.r.: Rauhut (U18), Bach (2.), Valkova (1.), Pollinger (3.), Kersten

Angelika Valkova (Deizisau) mit dem Pokal

Hier die Kreuztabelle samt vorläufiger (inoffizieller) ELO-Auswertung - Danke an Arno Reindl fürs Schiedsen und alle Tabellen!

Da nur die ersten beiden der Setzliste vor dem Turnier eine Blitz-ELO hatten, sollte die offizielle Bestätigung der FIDE abgewartet werden, ob die Zahl der gewerteten Partien der drei Schwaigernerinnen für eine ELO-Zahl ausreicht, oder ob noch weitere Partien zu spielen sind.

Offene Kategorie

Bei den Männer gibt es 26 qualifizierte bzw. vorberechtigte Teilnehmer und alle sind gekommen. Damit stehen 25 Runden an. Insgesamt sind sechs Titelträger dabei. Jeweils nach den Runden 8 und 16 gibt es zwei kleinere Pausen.

Nach der achten Runde liegt Junesch mit 8 Punkten vor Keilhack, Dr. Braun, Portnov, Peng und Tschlatscher mit je 6 Punkten. Nach 16 Runden führen Junesch und Braun mit 13,5 vor Peng mit 12, Portnov und Tschlatscher mit jeweils 11 und Hartmann mit 10 Punkten. Nach der 24. Runde ist entschieden, dass sich Dr. Braun (19) und Junesch (18,5) für die Deutsche qualifiziert haben. Peng (16) ist für die nächste Württembergische vorqualifiziert. Wie um Platz 1 gibt es Fernduell der drei Spieler mit 15,5 bzw. 15 Punkten zwischen Tschlatscher, Hartmann und Honisch.

Dr. Georg Braun (Bebenhausen) ist nervenstark, gewinnt seine letzte Partie ungefährdet und liegt mit 20 Punkten uneinholbar auf Platz eins. Mit einem Remis und 19 Punkten hat sich auch Junesch (Schönaich) für die Deutsche – Zeit und Ort stehen noch nicht fest – qualifiziert. Xiang-Tobias Peng (Heilbronn) sichert sich mit einem Sieg 17 Punkte und den dritten Platz. Das Rennen um Platz vier geht an Martin Hartmann (Bebenhausen) vor Alexander Honisch, ebenfalls Bebenhausen, vor Thomas Tschlatscher (Heilbronn). Alle drei kommen auf 16 Punkte und auch bei der Sonneborn-Berger Feinwertung liegen die drei mit 180,5, 182 und 184 nahezu gleichauf. Insgesamt klassieren weitere neun(!) Spieler zwischen 13 und 14,5 Punkten und damit über der Marke von 50%. Wie ausgeglichen das Feld ist, sieht man daran, dass man 10 Punkte für Platz 20 schaffen musste und selbst 7 Punkte nur für den vorletzten Platz reichen.

genauer sieht man das in der Kreuztabelle oder im PDF-Dokument mit allen Paarungen.

Aufschlussreich ist auch die – noch inoffizielle – ELO Auswertung: Bei den drei Führenden gewinnt Junesch über 50 Punkte während Braun und Peng nur leicht zulegen können. Hartmann gewinnt ungefähr 80 Punkte und hievt so seine Blitzzahl, die zuvor 40 Punkte unter seiner Langschachzahl war ungefähr um den gleichen Betrag darüber. Absoluter Überflieger ist Honisch, der fast 185 Punkte zulegt. Da kommen mehrere Punkte zusammen: Nominell hat er um die 2200, seine Blitz-ELO lag vor dem Turnier noch unter 2100 – seine Schnellschach-ELO liegt sogar noch unter 2000 – dann ein K-Faktor, der seine Jugend berücksichtigt, aber vor dem Turnier im hinteren Drittel der Setzliste zu starten und nach dem Turnier Dritter nach der neuen Ratingliste zu sein - Chapeau!

Und noch ein paar Eindrücke vom Turnier:Ein Blick von der Seite

Lucas Pepi spielt immer an Tisch 1 und dreht das Brett, links sieht man Namyslo (Biberach) und Keilhack (Schönaich)

v.l.n.r.: Xiang-Tobias Peng (Heilbronn, 3.), Gerhard Junesch (Schönaich, 2.), Dr. Georg Braun und Martin Hartmann (beide Bebenhausen auf Platz 1 bzw. 4)