Zwischenbericht Schachfestival

Veröffentlicht am: 09.09.2023 von Karlheinz Vogel in: Presse und Öffentlichkeitsarbeit Drucken

Was bisher geschah: Das Frauenturnier ist zur Ende und seit dem Zwischenbericht hat sich Einiges getan.

Im Meisterturnier sah die vierte Runde vier Sieger: neben den am ehesten erwartbaren Weiß-Siegen von Miezis und Kölle gegen die beiden Aufsteiger unterlagen Deuer und Krassowizkij mit Weiß in den Duellen um den Spitzenplatz gegen Solodovnichenko und Pap. Braun remisiert gegen Rogic. In Runde 5 waren Kocharin und Maisch die Leidtragenden gegen Miezis und Deuer, alle anderen Partien endeten remis. Vor der sechsten Runde benötigte Braun noch 2,5 Punkte aus vier Partien, also gab er seinem Gegner Kocharin 117 Züge Zeit einen Fehler zu begehen, aber dieser kämpfte verbissen und hat sich das Unentschieden verdient. Noch im Vorjahr hatte Marius Deuer gegen Normunds Miezis verloren (eine IM-Norm scheiterte damals an einem fehlenden halben Punkt), diesmal wollte er wenigstens ein Unentschieden. Vermutlich wird der Blechtrottel sagen, dass es nicht nötig gewesen wäre, den Königsflügel zu opfern, um als Kompensation verbundene Freibauern am Damenflügel zu erhalten. Krassowizkij unterlag Solodovnichenko während Kölle Rogic niederringen konnte. Am faszinierendsten war die Partie Maisch - Pap: da sah es so aus, als ob Schwarz den Läufer gewinnen kann, aber nach Lxf7+ Kxf7 geht Se6! und Engi sagt dass da Weiß Kompensation hat. Die siebte Runde hatte es in sich: Gefangene wurden nicht gemacht viermal gewann Weiß, einmal Schwarz. Durch seine Niederlage gegen Deuer ist Braun - kurz vor dem 60. Zug bekamen die Spieler neue Formulare und beide lächelten, weil sie das Matt sahen - gezwungen für eine IM-Norm zwei Siege in den eltzten beiden Runden abzuliefern. Das ist zumindest mathematisch noch machbar, während der Zug mit der GM- Norm für die anderen drei Kandidaten schon abgefahren ist. Pap hatte das Läuferpaar gegen Miezis und weil frei laufende Läufer glücklicher sind, gab er temporär einen Bauern, den er sich später mit Zinsen zurück holte. Mit einem Läuferopfer, das entweder die schwarzen Bauern auf der h-Linie verdoppelt oder ihren Vorwärtsdrang bremst, beendete er die Partie. Kölle spielte lange in verlorener Stellung weiter, offenbar hoffte noch auf ein Pattmotiv. Damit lautet das Führungstrio vor den letzten beiden Runden wie folgt: Solodovnichenko (5,5) vor Pap (5) und Deuer (4,5). Es folgen zwei Spieler mit 4 sowie drei mit 3,5 Punkten.

Das Kandidatenturnier startete am Dienstag. Der Termin war so gewählt, dass Frauen sowohl beim Frauen-, als auch beim Kandidatenturnier mitspielen können. Eine Klasse für sich ist der 15-jährige Alexander Honisch der auf Platz acht gesetzt war, aber mit 6 aus 6 einsam seine Kreise zieht und mit 1,5 Punkten Vorsprung die Tabelle anführt. Es folgen zwei Spieler mit 4,5 Punkten vor dreien mit vier. Einige der "üblichen Verdächtigen" kommen gar auf weniger Punkte, weil doch noch das eine oder andere Talent - zumindest zwischenzeitlich - einen der vorderen Plätze ergattert hat. Es bleibt in mehrfacher Hinsicht spannend: weil auf dem Verbandstag beschlossen wurde, das Internationale Meisterturnier nicht fortzusetzen, muss sich der Verbandsspielausschuss zunächst ein neues Format überlegen und entsprechend kommunizieren. Dementsprechend ist noch offen, wie viele Teilnehmer das neue Format haben wird und dementsprechend kann es noch keine Aussage über die Zahl der Ab- und Aufsteiger geben,

Im Offenen Turnier ist es deutlich unübersichtlicher: Der Führende der Setzliste ist nach einem Sieg bei drei Remis auf einen zweistelligen Platz abgerutscht. Durch die erfreulich hohe Zahl an Teilnehmern führt Fokscha mit 4 aus 4 vor Kuhlmann, Schmidt und Barth, die auf 3,5 Punkte kommen sowie sieben(!) Teilnehmern mit 3 Punkten, Würde man das Feld als Tannnebaum ansehen, so wäre dieser schon kurz unterhalb der Spitze recht breit. Damit ist hier noch alles offen.

Hier noch ein paar Bilder aus dem Turniersaal:

Der Blick vom Meisterturnier in Richtung Eingang 

von der Galerie über das Offene Turnier - an Brett 1 wird Skandinavisch gespielt.

das Internationale Meisterturnier 

Meister- Kandiadten und Offenes Turnier - in Reihe 2 mit Weiß Alexander Honisch

von der Bühne zentral (Brett 3 winkt freundlich) 

der Blick nach rechts: Moritz Reck an Brett 2 

der Blick nach links - Brett 1 und Brett 5 sind im toten Winkel