Großmeistertraining in Ruit

Veröffentlicht am: 09.05.2011 von Holger Schröck in: Referat Ausbildung » Berichte Drucken

Der Höhepunkt des einwöchigen Grundlehrgangs der künftigen C-Trainer Breiten- und Leistungssport an der Sportschule in Ruit war der Besuch von Großmeister Zigurds Lanka. Der 50-jährige Lette, als einer der besten Schachtrainer anerkannt, unterrichtete über klassische Trainingsmethoden. Seine unnachahmlich anschauliche Schach-Sprache begeisterte die Teilnehmer. Schöpferische Begriffe wie Eselsohren, Badewanne, Säge oder Müllabfuhr (wenn die Dame Bauern einsammelt) bleiben haften. Über seine Signalzugtheorie sollte er ein Buch schreiben (bevor es ein anderer tut), wünschten sich die Schachschüler. Völlig neue Denkansätze liefert er zum Thema Entwicklung von Läufer und Turm, sowie von der verzögerten Rochade, die, zu früh ausgeführt, zur "Todesfahrt" werden kann.


Bildtext: Schach-Großmeister Zigurds Lanka (Mitte), unter anderem Trainer von Weltklassespieler Alexei Schirov, gab den künftigen C-Trainern beim Grundlehrgang an der Sportschule Ruit wertvolle Trainingstipps. Der sympathische Lette konnte von Ausbildungsreferent Armin Dorner für mehrere Übungseinheiten gewonnen werden. Auch der Ehrenpräsident des württembergischen Schachverbands, Hanno Dürr (rechts vorne), ließ sich diese Lektionen nicht entgehen. In der Pause testeten die Lehrgangs-Teilnehmer das neue Gartenschach im Freien. Foto: Armin Dorner

Die 14 Teilnehmer aus fünf Bezirken erfuhren Wesentliches über Entspannungstechniken, Haltungsschulung, Ausdauertraining in Theorie und Praxis, Grundlagen der Funktionsgymnastik und kreatives Aufwärmen für Schachsportler von den Studienleitern Ernst Dadam, Petra Walther und von Jutta Braun.

Aus seinem reichen Erfahrungsschatz im Umgang mit Kindern brachte Helmut Baur (Mengen) didaktische Tipps und Tricks. Hanno Dürr (Stuttgart) weiß, aufgrund seiner jahrzehntelangen Zeit als Ausbilder, wie man Schach wirksam lehrt. Kerstin Laib erklärte, warum Schachsportler auch auf die Ernährung achten sollten. Dr. Konrad Müller (Remseck) hat ein Rezept, wie Vereine verhindern können, dass ihnen die Kinder und Jugendlichen mit 14, 15 Jahren wieder davonlaufen: sie müssen Anschluss an die Erwachsenen gefunden haben; das heißt in Zahlen, dass die Trainer den Nachwuchs bis dahin auf etwa 1450 DWZ gebracht haben sollten.

Gewinnbringend war der Erfahrungsaustausch über Lehrbücher und sonstige Unterrichtshilfen im Schachtraining, da alle schon praktische Erfahrungen als Übungsleiter mitbrachten.Mit einem dicken Aktenordner voller Unterlagen zum Selbststudium reisten die Teilnehmer nach Hause. Die beiden Aufbaulehrgänge in Ruit finden vom 23. bis 25. September und vom 28. bis 30. Oktober statt. Schriftliche Prüfung und Lehrprobe werden in der Woche vom 23. bis 27. Januar 2012 vom kommissarischen Ausbildungsreferenten Armin Dorner (Weiler im Allgäu) abgenommen, der den Lehrgangsplan entworfen hat und die 14 Schachfreunde zur Trainerlizenz führen will.

Die Teilnehmer: Martin Arnold (SG Ludwigsburg), Martin Bergmann (SC Murrhardt), Steffen Erfle (Schachclub Tamm 74), Florian Feller (SG Vaihingen-Rohr), Thomas Giricz (VfL Sindelfingen), Marc Gustain (SF Deizisau), "Jacky" Jie Liu (DJK Stuttgart-Süd), Reinhard Kalwei (SC Aidlingen), Reinhard Krämer (SC Ostfildern), Herbert Lutz (SF Stuttgart 1879), Dr. Ingo Paarmann (SV Oberkochen), Carlo Romiti (SV Uhingen), Dr. Heinrich Uhlig (SG Königskinder Hohentübingen) und Bernd Wepfer (SC Ostfildern).

Armin Dorner, Referat Ausbildung