TG Biberach erneut Mannschafts-Pokalsieger

Veröffentlicht am: 06.07.2009 von Harry Pfriender in: Spielbetrieb » Pokalmeisterschaft Drucken

Der Pokal des Schachverbands Württemberg bleibt ein weiteres Jahr in Oberschwaben. Die Vierer-Mannschaft der TG Biberach besiegte die überraschend starken Schwarzwälder aus Horb mit 2,5 : 1,5. Matchwinner war dabei FM Holger Namyslo, der den Caro-Kann-Spezialisten Dennis Britsch besiegen konnte. Alle anderen Partien endeten remis. Ohne Spitzenspieler Wolfgang Mack war die Favoritenstellung der Oberschwaben nicht ganz so klar, doch auch die Horber mussten auf einen ihrer Besten verzichten. Sie traten ohne Peter Goldinger an.

So entwickelte sich ein durchaus ausgeglichenes Match. Der Horber Jungstar Jonathan Reichel versuchte an Brett 3, dem Biberacher Mannschaftsführer Dirk-Steffen Schindler mit „Sweschnikow“ zuzusetzen, doch Schindler spielte die Variante fehlerfrei. Nach 18 Zügen Theorie konnte keiner der beiden einen Vorteil erlangen und so einigte man sich nach weiteren 5 Zügen auf Remis.

Am Spitzenbrett kam Georg Schroth gegen Rainer Wohlfahrt aus einer Englischen Eröffnung ganz gut heraus, einen gewinnträchtigen Vorteil konnte er aber nicht erringen. Das nächste Remis war perfekt.

Die Entscheidung um den Titel bahnte sich am 2. Brett an: FM Holger Namyslo konnte gegen Dennis Britsch zwar kleine Vorteile herausspielen, meist aber verteidigte sich der junge Horber äußerst geschickt. Doch dafür brauchte er zuviel Zeit. Vielleicht dadurch leistete er sich im 26. Zug einen dicken Patzer, doch der Biberacher revanchierte sich kurz darauf und ließ Britsch wieder ins Spiel kommen. Dessen Bedenkzeit entpuppte sich schließlich aber doch als Hauptproblem in einer komplizierten defensiven Stellung. Im 33. Zug griff er nochmals fehl und damit stand der Sieg von Namyslo fest – auch ohne die folgende Zeitüberschreitung des Horbers.

Der Mannschaftkampf war dadurch ebenfalls entschieden, und so mussten sich Oliver Weiß und Maximilian Seyrich in einer durchweg ausgeglichen stehenden Partie nicht länger quälen und einigten sich auf ein gerechtes Remis. Ganz zur Freude von Wolfgang Mack, der mit seinem überraschenden und furiosen Sieg gegen FM Josef Gheng vom SC HP Böblingen im Halbfinale die Endspielteilnahme überhaupt erst möglich gemacht hatte. Hier seine Partie:

Mack (TG Biberach) – Gheng (HP Böblingen)

1.e4 – e5 2.Sc3 – d6 3.d3 Etwas passiv, bereitet aber f4 vor. 3. ... – Le6 4.f4 – f6 Äußerst ungewöhnlich. Aber er wollte halt partout nicht auf f4 schlagen. Doch fortan steht Weiß deutlich besser. 5.Sf3 – Sd7 6.Le2 – c5 7.0-0 – Se7 8.Sh4 – Db6 9.Sf5 – 0-0-0 10.a4 Dieser Bauer wird dem Schwarzen noch länger Probleme bereiten. 10. ... - LxSf5 11.a5 – Dc6 12.exLf5 – g6 Auch nach 12. ... - Sxf5 13.Lf3 – Da6 14.Sd5 steht Weiß sehr gut. 13.Lf3 – d5 Vielleicht war 13. ... - Da6 besser. Denn ..... 14.Sxd5! - SxSd5 15.c4 – Dc7 16.Lxd5 – Ld6 17.Kh1 – exf4 18.d4 – g5 19.b4 – cxd4 20.Lb2 – Se5? Besser wäre 20. ... - Kb8, während 20. ... - Lxb4 nach 21.Lxd4 – Lxa5 22.Da4 – b6 23.Db5! Nicht zu empfehlen ist. 21.Dxd4 – Kb8 22.c5 – Le7 23.a6 Er hat es weit gebracht, der weiße a-Bauer. 23. ... – Sc6 24.Dc4 – Sxb4 25.Lxb7 Die offene b-Linie entscheidet. 25. ... - Sd3 26.Lf3 – Dxc5 27.De4 – Db6 28.Lc3 – Lc5 Auch 28. ... - The8 mit der Idee Dg1+/Lc5+/TxDe4 hilft nichts. 29.La5 – Db2 30.Da8 #