Württembergische Blitz-Einzelmeisterschaft 2015

Veröffentlicht am: 09.05.2015 von Dietrich Noffke in: Spielbetrieb » Blitzeinzelmeisterschaft Drucken

Rudolf Bräuning Württ. Blitzmeister 2015

Einen überzeugenden Start-Ziel-Sieg feierte Rudolf Bräuning vom SK Bebenhausen bei der Württ. Blitzmeisterschaft, die der SK Bietigheim-Bissingen ausrichtete. Nach zwei Remis gegen die Mitfavoriten Jens und Tobias Hirneise (SF Deizisau) startete er einen Durchmarsch an die Tabellenspitze. Unterbrochen durch zwei Niederlagen in den Runden 14 und 17, als sein Sieg kurz in Gefahr geriet, gewann Bräuning alle weiteren der insgesamt 25 Partien und siegte mit 22 Punkten. Dabei hatte er 1,5 Punkte Vorsprung vor dem Verfolger-Trio Jens und Tobias Hirneise und dem Schnellschachspezialisten Josef Gheng (SC Erdmannhausen), das in den letzten sechs Runden bis auf zwei Remis auch alles gewann und mit 20,5 Punkten deutlich vor Bernhard Sinz (TG Biberach) mit 19 Punkten und Georg Braun (SK Bebenhausen) mit 18,5 lag.

Platz 2 + 1
Platz 1 Rudolf Bräuning und Platz 2 Tobias Hirneise (von rechts)

Für die Ermittlung von Platz zwei, der noch zur Teilnahme an der deutschen Blitzmeisterschaft 2015 berechtigt, sah das Reglement bei Punktgleichheit die Austragung von Stichkämpfen vor. Diese hätten kaum dramatischer verlaufen können. Ein erster Durchgang brachte keine Entscheidung, weil jeder einmal siegte. Im zweiten Durchgang trennten sich Gheng und Tobias Hirneise remis, der seinerseits seinen Bruder Jens bezwingen konnte. In der letzten Partie verpasste in einem Zeitnotdrama Gheng gegen Jens um eine Sekunde den Sieg, der ihm eine weitere Entscheidungspartie gegen Tobias gebracht hätte. So wurde Tobias Hirneise Vizemeiste vor Josef Gheng und Jens Hirneise. Die vier Erstplatzierten sind für die Blitzmeisterschaft 2016 schon qualifiziert.

Fast tragisch lief es für einen qualifizierten Spieler, der mit der Bahn über eine Stunde Verspätung hatte, dessen Handy auch noch streikte und der nach Beginn des Turniers eintraf, das inzwischen für ihn und einen weiteren fehlenden Spieler mit Nachrückern auf die Sollzahl 26 aufgefüllt war.

Bei insgesamt 325 Partien in der normalen Runde sowie der sechs Stichkampf-Partien gab es, wie häufig im Blitzschach, sehr viele knappe Entscheidungen, bei denen es oft um Sekunden ging. Bei nur fünf Minuten pro Partie unterliefen auch den Blitz-Spezialisten etliche Fehler. Sie konnten aber oft noch dank ihrer Routine und Schnelligkeit „von der Schippe springen“. Doch alle mussten auch gegen Spieler aus dem Tabellenkeller etliche ganze oder halbe Punkte abgeben, was auch einen Reiz dieser Spielart des Schachspiels ausmacht.

Im Liederkranzhaus im Ortsteil Bissingen von Bietigheim-Bissingen hatten die Teilnehmer sehr gute Bedingungen für einen langen Schachtag.

Dietrich Noffke