Offizielle Information der Präsidenten zur gemeinsamen Sitzung der Präsidien Württemberg und Baden im Oktober 2023

Veröffentlicht am: 05.01.2024 von Karlheinz Vogel in: Presse und Öffentlichkeitsarbeit Drucken

Liebe Sachfreunde,

der kürzlich erschienen Bericht über die gemeinsame Präsidiumssitzung hat kurz vor Jahresende Irritationen um die Diskussion zu einem möglichen Zusammenschluss beider Landesverbände hervorgerufen. Wir sehen uns deshalb aufgrund dieser Irritationen und zunehmenden Polemiken zu einer ergänzenden Klarstellung veranlasst.

Das Gut der Meinungsfreiheit und gewissermaßen internen Pressefreiheit ist ein hohes Gut. Konkret bedeutet dies, dass sowohl unsere Referenten im Bereich Webseite, Verbandsmedien und Schach Online alle individuellen Freiheiten haben, für sie wichtig empfundene Inhalte zu veröffentlichen. Dies dient der Transparenz im Verband, der internen Diskussion wichtiger Punkte und dem Respekt vor ihrem Engagement. Teilweise dient es auch der nötigen Kontrolle der Arbeit der Präsidien.

Bei der Präsidiumssitzung Anfang Oktober gab es zwei (von ca. 20) inhaltlichen Punkten, die sich mit einer möglichen „Fusion/Zusammenschuss“ beider Landesverbände beschäftigten. Zum einen ging es um rechtliche Formate eines Zusammenschlusses (Dachverband, Neugründung, Übernahme, Verschmelzung) aufgrund eines detail- und kenntnisreichen Vortrages von Dr. Gackenholz als Rechtsberater des SVW (der BSV hat seit geraumer Zeit leider keinen Rechtsberater mehr). Solche Themen auf die Tagesordnung zu nehmen, ist das gute Recht des Gastgebers. Diese Information mündete in einer gemeinsamen Absichtserklärung, im Falle einer Fusion zu einer Verschmelzung durch Neugründung zu tendieren. Es war und ist die Absicht, wie auch in dem Originalartikel dargestellt, dass diese Ansicht durch Gremien und Arbeitskreise auf beiden Seiten überprüft und weiter untersucht werden sollen. Die Ausarbeitungen von Dr. Gackenholz sind sicherlich eine wertvolle Information, deren Weitergabe an beide Arbeitskreise wir als sinnvoll erachten für deren Arbeit. Seitens des BSV wurde auf die eigene Kompetenz in Person von Dr. Christoph Mährlein in Sachen Zusammenführung von Organisationen verwiesen und regten den Austausch beider Rechtsexperten an. Christoph Mährlein war selbst nicht anwesend bei der gemeinsamen Präsidiumssitzung. Es ist das gute Recht des Präsidiums und der Präsidenten sich eine eigene Meinung zu bilden und diese auch kundzutun. Meinungsfreiheit eben, die nicht mit der Übernahme eines Verbandsmandates endet. Viel gewichtiger für uns in Baden war, dass sich auch der SVW der Initiative Badens anschloss, einen internen Arbeitskreis zu gründen, der ähnliche Schwerpunkte und analoge Aufgaben wie unser AK hat. In Württemberg wird das Präsidium die Führung des Arbeitskreises übernehmen und interessierte Mitglieder von der Basis haben die Möglichkeit in diesem AK mitzuwirken. Die Arbeit der AKs ist die Kärrnerarbeit von der Basis her und ist schwierig genug. Diese wertvolle Arbeit sollte nicht durch die Erklärungen der Präsidien belastet werden.

Für die mögliche Fusion gibt es viele Schwerpunkte. Die formale Abklärung der rechtlichen Verfahren ist einer davon, die Klärung von inhaltlichen Fragen und Abläufen ein anderer. Beides sind Themen der gemeinsamen Sitzungen. Die Erklärung die von Dr. Carsten Karthaus geschrieben und auf beiden Webseiten veröffentlicht wurde entspricht der gemeinsamen Abstimmung der Präsidien über die Themen der Sitzung. Als badischer Präsident stimme mit der Veröffentlichung überein, sehe diese formalen Schwerpunkte jedoch gleichberechtigt neben den vielen anderen Beschlüssen zum Ausbau und Abstimmung der weiteren Zusammenarbeit von der GKL, einer badischen BAM (Badische Amateurmeisterschaft), über das gemeinsame Seniorenkonto, bis zu den Schülermentoren mit geteilter Finanzierung (sh. Infobericht zur gemeinsamen Präsidiumssitzung).

Das komplexe Thema Zusammenschluss/Fusion erfordert von allen Seiten die notwendige Sensibilität. Denn es war auch Thema der Präsidiumssitzung, dass es auf beiden Seiten legitime argumentative Widerstände sowie rein affektive emotionale Vorbehalte gegen einen solchen Zusammenschluss gibt. In Baden mögen diese nach aktueller Wahrnehmung größer sein als in Württemberg. Aber sie sind in beiden LVs spürbar, weil sich natürlicher Weise erst einmal die Gegner und „Protestanten“ äußern und zu Wort melden. Umso mehr ist es gerechtfertigt, dass sich auch die Präsidien als bekennende „Fusionisten“ äußern.

Die etlichen Beschlüsse zur effektiven Weiterführung der Zusammenarbeit beider Landesverbände sind tragend, vollkommen unabhängig von einem formalen Zusammenschluss. Bisher war es Beschlusslage des BSV möglichst viele Formate der Zusammenarbeit auszubauen, die beiden LVs nützen. Diese Beschlüsse sind in einem gesonderten Artikel aufgeführt.

Wichtig ist auch die Aussage, das so sehr uns als Mandatsträger*innen des BSV und des SVW zur eigenen Meinungsbildung zu gelangen wichtig ist, so sehr liegt die formale Aufgabe Möglichkeiten der Fusion abzuklären beim eingesetzten Arbeitskreis bzw. Kommission. Dessen Beschlüsse sind die Basis für die gesamte verbandsinterne Diskussion, in die dann auch wir als Präsidium oder Präsident unsere Meinung einbringen können, gleichberechtigt mit allen anderen Diskutanten*innen.

 

Euch in Baden und Württemberg gutes Gelingen in allen Dingen des Jahres 2024!!

Dr. Carsten Karthaus (als Präsident des SVW) / Prof. Dr. Uwe Pfenning (als Präsident des BSV)