DFMM-LV 2022

Veröffentlicht am: 14.07.2022 von Karlheinz Vogel in: Referat Frauenschach Drucken

Die Deutsche Frauen Mannschaftsmeisterschaft der Landesverbände ist ein langer und sperriger Name für etwas, das (fast) alle mit dem Namen „Braunfels“ verbinden. Nachdem die Meisterschaften im Jahr 2020 Corona zum Opfer fiel, fand die letztjährige Ausgabe vom 21. bis 24. Oktober 2021 statt. Heuer fanden die 43. Meisterschaften wie üblich ab Fronleichnam bis zum Sonntag, also vom 16. bis 19. Juni, statt. Dabei war Braunfels bereits zum 28. Mal der Austragungsort.

Vorweg alle Einzelergebnisse und Partien gibt es auf der Turnierseite beim Schachbund

https://www.schachbund.de/dfmmlv2022.html

Andere mögen bei der Veröffentlichung schneller gewesen. Dafür hatten wir mit Biserka Brender eine exzellente Bildberichterstatterin vor Ort, die nahezu alle Situationen dokumentierte. Deshalb folgen jetzt noch ganz viele Bilder von ihr. D.h. für alle Bilder gilt - soweit nicht anderweitig gekennzeichnet - © Biserka Brender

Wie alle Jahre gibt es eine Collage mit allen Mitspielerinnen

zunächst alle Mannschaften in alphabetischer Reihenfolge:

Baden

Bayern I

Bayern II

Hessen, aber sind vierbeinige Auswechselspieler zulässig?

Niedersachsen

Nordrhein-Westfalen

Rheinland-Pfalz und das Saarland stellen eine gemeinsame Mannschaft

Sachsen

Württemberg

Doch wo ist Schleswig Holstein? Dazu später mehr.

Nun folgt zunächst der Blick durch die Württemberg-Brille:

Nachdem das erste Match gegen Schleswig Holstein mit 5:3 knapp an unsere Frauen ging - hier der Schluss der Partie an Brett 1:

folgte trotz einer kampflosen Niederlage gegen die an Nr. 3 gesetzte Mannschaft von Bayern I ein 4,5:3,5 Sieg - unter anderem auch weil Angelika wie entfesselt aufspielte:

 

Danach ging es in Runde 3 gegen die hohen Favoritinnen aus Nordrhein-Westfalen und es gelang unseren Frauen mehr als ein Achtungserfolg: obwohl die NRW-Frauen sich in den Runden 3 und 4 mit IM Anna Zatonskih weiter verstärkten, gaben die Favoritinnen gegen unsere Frauen doppelt so viel Punkte ab, wie in den zwei Begegnungen zuvor zusammen. Und Simona gelang ein weiterer Sieg und hatte zu diesem Zeitpunkt wie drei Mitkonkurrentinnen alle ihre Partien gewonnen.

Und es wäre mehr drin gewesen: der Blechtrottel meinte, dass Hannah für einen halben Zug auf Gewinn stand, Angelika hatte einen Mehrbauern und wählte den falschen Plan, so dass beide Partien verloren gingen. Evgeniya lehnte das Remisangebot von Anna Zatonskih zunächst ab, sah dann aber keine Möglichkeit mehr auf Gewinn zu spielen. Tetyana rührte gegen ihre Gegnerin Beton an. Nadia zeigte eine tolle Verteidigungsleistung aus schwieriger Stellung.

Als hätten sich unsere Frauen den Zorn über die Niederlage aus Runde drei von der Seele spielen wollen, fegten sie die auf fünf gesetzten Sächsinnen mit 6,5 : 1,5 hinweg, auch wenn die Gegenwehr teilweise bis zum 116. Zug ging.

Somit war vor der letzten Runde klar, dass sowohl den NRW- wie auch unseren Frauen bereits ein Unentschieden zur Absicherung ihres ersten bzw. zweiten Platzes genügen würde. Beide ließen nichts anbrennen und gewannen 5:3. Unsere letzten beiden Partien erlaubten ein Spiel auf zwei Ergebnisse und beide gingen letztlich zu unseren Gunsten aus. Mit einer scharfen Nebenvariante gelang es Tetyana die Deutsche U16 Meisterin zu überraschen. Die anschließende Analyse erfolgte überwiegend auf Ukrainisch und Polnisch, ab und an wurde für die Kiebitze auf Deutsch oder Englisch erklärt:

Insgesamt hat unser Team 30 ELO-Punkte zugelegt, wobei drei Spielerinnen 15 oder mehr Punkte gewannen und nur eine Spielerin in dieser Größenordnung verloren hat.

Hier noch ein paar Eindrücke aus Wetzlar - beim Foto vor dem Fachwerkhaus fehlen Marina und unsere Fotografin Biserka

und aus "unserem" Restaurant

Nun zur Siegerehrung

Mit 5 Punkten aus 5 Partien ging der Preis als beste Spielerin an Britta Leib (SH), auf 4,5 Punkte kam WIM Olena Hess (NRW), vier Punkte schafften Anke Freter (SH), Alessia-Mihaela Ciolacu (NRW) und Angelika Valkova. Auf 3,5 aus 4 kam Evgeniya Doluhanova, (beide Württ.) Die beiden Topscorerinnen aus SH konnten so maßgeblich zum dritten Platz beitragen, obwohl sie nur auf Rang 7 gesetzt waren.

Hier die Bilder von der Siegerehrung, zunächst die Ehrung für die besten Spielerinnen:

einzige Spielerin mit 5 aus 5: Britta Leib
v.l.n.r. Evgeniya Doluhanova (3,5/4), Angelika Valkova (4), beide Württemberg, Olena Hess (4,5) und Alessia-Mihaela Ciolacu (4), beide NRW - es fehlt Anke Freter (4) aus Schleswig-Holstein

Zu den Mannschaften:

der dritte Platz ging überraschend - aber nicht unverdient - an Schleswig Holstein

Vom zweiten Platz der Württembergerinnen gibt es Bilder, sowohl innen, als auch vor der Halle

v.l.n.r. Anja Böhm (Vertreterin des Einzelhandels, BIG), Evgeniya Doluhanova, Tetyana Kostak, Angelika Valkova, Hannah Clara Rösler, Simona Gheng, Galina Timofeeva, Marina Noppes, Biserka Brender, Sebastian Swoboda (1. Vorsitzender SF Braunfels) - es fehlt Nadia Jussupow
diesmal werden unsere Spielerinnen von Sebastan Swoboda und Bürgermeister Christian Breithecker flankiert

 

den Platz an der Sonne sicherte sich Nordrhein Westfalen

 

Der Endstand

Pl.MannschaftMPBuchBP12345
1. Nordrhein-Westfalen 10 24,0 30,0 9w7½ 4s7 2w5 6s5½ 7w5
2. Württemberg 8 29,0 24,0 3s5 6w4½ 1s3 7w6½ 4s5
3. Schleswig-Holstein 6 23,0 23,0 2w3 10s7 4w4 5s4 6w5
4. Hessen 5 33,0 17,5 5s5 1w1 3s4 8w4½ 2w3
5. Bayern II 5 20,0 19,0 4w3 8s5 7s1½ 3w4 10s5½
6. Bayern I 4 31,0 20,0 8w5½ 2s3½ 9w5½ 1w2½ 3s3
7. Sachsen 4 27,0 20,5 10w6 9s3½ 5w6½ 2s1½ 1s3
8. Niedersachsen 4 18,0 18,5 6s2½ 5w3 10s4½ 4s3½ 9w5
9. Baden 3 23,0 14,5 1s½ 7w4½ 6s2½ 10w4 8s3
10. Rheinland-Pfalz/Saarland 1 22,0 13,0 7s2 3w1 8w3½ 9s4 5w2½

 

Der Vollständigkeit halber sei noch auf die Berichte des Schachbunds und der anderen Landesverbände verwiesen.

Schachbund: https://www.schachbund.de/bericht-frauen/nordrhein-westfalen-verteidigt-titel-bei-der-frauen-laendermeisterschaft.html

Bericht NRW: https://schach-in-nrw.de/nrw-gewinnt-die-ndfmmdlv-in-braunfels

Bericht Schleswig Holstein: https://schachverband-sh.de/de/aktuelles/nachrichten/1434-dfmm-lv-in-braunfels
Über diesen dritten Platz freute sich der Berichterstatter mit dem Satz „Mien Deerns, dat heebt ji good maakt!“ zu Recht.

Niedersachsen: https://nsv-online.de/2022/06/deutsche-frauen-mannschaftsmeisterschaften-der-landesverbaende-2022/#more-6035

 

Am Samstag traf sich um 16 Uhr die Frauenkommission. Als Botschafterin für Frauenschach wurde Dr. Anita Stangl bestellt. Abgerundet wurde der Tag durch ein Blitzturnier um 19:30, an dem unsere Spielerinnen nicht teilnehmen konnten.

unsere Botschafterin fürs Frauenschach: Dr. Anita Stangl

und jetzt einfach noch ein paar Eindrücke rings um die Meisterschaft:

 die halbe Sieger-Mannschaft

 

IM Anna Zatonskih, nominell stärkste Spielerin des Turniers

 


wenn alles läuft, gibt es auch mal Pause für Schiedsrichter (R. Katz), Liveübertragung (H. Schumacher) und Organisation (S. Swoboda)