Walter Pungartnik, ein Leben für das Schach

Veröffentlicht am: 28.11.2021 von Karlheinz Vogel in: Präsidium Drucken

Natürlich ist DER Walter bekannt wie ein bunter Hund, schließlich kann er seine 34 Jahre im Ehrenamt nicht verleugnen.

 

© alle Bilder Tobias Reuss und Yves Mutschelknaus, SVW

 

Zunächst ein paar chronologische Fakten, die vielleicht weniger bekannt sind:

  • 1940 in Leoben (Steiermark) geboren
  • Im Alter von 11 Jahren Schach in der Schulschach-AG gelernt
  • Was macht man nach der Schule so als Österreicher? Skilehrer, Gebirgsführer, beim örtlichen Stahlkonzern voestalpine eine Lehre als Mechaniker? Ja, und als Mechaniker zieht Walter als junger Kerl in die weite Welt hinaus. Was für ein Glücksfall für den Schachbund, dass man in Österreich damals wenig Geld verdient. So verschlägt es Walter nach Deutschland und er heuert 1961 als Maschinist auf einem Frachtschiff an. Nach vier Jahren geht er endgültig an Land und wird zugleich wieder vom Schachfieber infiziert.
  • Ein Glücksfall für den Württembergischen Schachverband: Porsche sucht gut qualifizierte Leute. So kommt er über Umwege 1976 zur Schachvereinigung Vaihingen/Enz und wird 1978 gleich zum Vereinsvorsitzenden für die nächsten 20 Jahre gewählt.
  • Damit ist seine Schachkarriere aber noch lange nicht zu Ende, die nimmt jetzt erst richtig Fahrt auf. Mitte der 80er Jahre kam Walter bei einer Fortbildung mit dem Schachverband in Kontakt und wurde 1987 zum Breitenschachreferenten von Württemberg und wenig später zusätzlich vom Bezirk Unterland gewählt – nach eigener Aussage sein Traumjob.
  • Ab 1988 machte er noch in der Kommission Breitenschach beim Deutschen Schachbund mit, als ob es ihm langweilig wäre.
    1991 kommt das Amt des Vizepräsidenten beim Schachverband obendrauf.
  • In seiner Funktion als Breitenschachreferent im Verband initiiert er 2003 den Schachtreff auf der Spielemesse, damals noch am Killesberg und einen Schachstand beim Kinder- und Jugendfestival in Stuttgart.
  • 2010 anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Schachverbands etabliert er die vom Deutschen Schachbund eingeführte Familienmeisterschaft auch in Baden-Württemberg als ein erfolgreiches Turnier.
  • Kaum zu glauben: 2011 wird Walter telefonisch zum Breitenschachreferent auf Bundesebene berufen. Er kann dieses Angebot nicht ablehnen und übernimmt das vakante Amt bis 2015. Eine Herzensangelegenheit.
  • Und wer Walter kennt, weiß dass das Breitenschach auch in Württemberg nicht zu kurz kommt.
    2016 führt er das Breitenschachpatent gemeinsam mit der Deutschen Schachjugend ein.
    2017 Unterstützung bei der Kooperation Kindergarten-Verein
    2019 Unterstützung der Unterländer Vereine für einen dauerhaften Schachtreff bei der Bundesgartenschau in Heilbronn, so dass dort Schach an mehr als 80 Tagen präsentiert werden konnte.
  • Bis im Frühjahr 2021 hat er sowohl das Amt des Breitenschachreferenten wie auch des Vizepräsidenten im Schachverband inne.
  • Mit 81 Jahren verabschiedet sich Walter in den verdienten Funktionärsruhestand.


hoffentlich bekommt das in Berlin niemand mit – nicht dass dann die Rente mit 80 eingeführt wird!


Passend zu seinen vielen Aktivitäten wurde Walter heuer auf der Spielemesse geehrt. Die spannende Frage lautete:

Um welche Ehrung könnte es sich handeln? Schließlich hat er schon sehr viele Auszeichnungen erhalten:
Vom Württembergischen Landessportbund, vom Sportkreis, die goldene Ehrennadel und die Ehrenmitgliedschaft des Schachverbands Württemberg, Ehrennadel vom Badischen Schachbund und nicht zu vergessen auch die Ehrenurkunde und silberne Ehrennadel des DSB hat er schon längst erhalten.

 

Yves und Walter bei der Ehrung am Schachstand der Spielemesse



Sein Nachfolger als Vizepräsident, Yves Mutschelknaus freute sich, dass er im Namen des Deutschen Schachbunds - dieser hatte die Ehrung beim Bundeskongress am 09. Oktober beschlossen - Walter die „Ehrung des Lebenswerks“ überreichen und die Laudatio halten durfte.

 

 

stolz hält Walter Urkunde und Medaille

 

Schon am Umfang des - sehr lesenswerten - zwölfseitigen Ehrungsantrags beim DSB kann man ermessen, was der Walter alles geleistet hat!

Dass diese Ehrung etwas ganz Besonderes darstellt, wird offensichtlich, wenn man sieht, dass Walter erst der dritte Träger dieser Auszeichnung ist.


Deshalb, lieber Walter, herzlichen Glückwunsch sowohl im Namen des Deutschen Schachbunds wie auch des Württembergischen Schachverbands.
Dir und Deiner Frau wünschen wir Alles Gute, vor allem Gesundheit!



Carsten Karthaus, Yves Mutschelknaus und Karlheinz Vogel