Ergebnisse der Kreisjugend-Einzelmeisterschaft Stuttgart-West 2020

Veröffentlicht am: 01.11.2020 von Lenard Nerz in: Schachkreisjugend Stuttgart West » Turniere Drucken

Die KJEM Stuttgart-West wird schon seit Jahrzehnten als Schachturnier mit paralleler Jugendfreizeit in den Herbstferien ausgerichtet. In den letzten Jahren fand die Freizeit dabei immer im Freizeitheim Diepoldsburg bei Bissingen an der Teck statt. In über 30 Jahren spielt sich bei der Ausrichtung einer Freizeit durchaus so etwas wie eine Routine ein. Die wichtigsten Punkte, die im Vorfeld beachtet werden müssen, sind schon bekannt und der Erfahrungsschatz, aus dem geschöpft werden kann, ist riesig. Doch dieses Jahr waren die Vorzeichen andere und nicht ganz so eindeutig. Das lag natürlich vor allem an der Corona-Pandemie. Im Vorfeld der KJEM war lange nicht klar, ob und unter welchen Auflagen die Freizeit in diesem Jahr hätte stattfinden können. Nach vielen Emails an unterschiedliche Behörden und Ansprechstellen der Jugendarbeit und nachdem das Thema Corona im Team der Betreuer*innen eingehend diskutiert worden war, zeichnete sich allerdings gegen Mitte Oktober ab, dass die Corona-Pandemie die KJEM 2020 nicht verhindern sollte.

Am Sonntag, den 25.10.2020 war es also soweit: die KJEM 2020 sollte tatsächlich starten. Vor der Freizeit hatten noch einige bereits angemeldete Teilnehmer*innen ihre Teilnahme an der KJEM wieder abgesagt und auch am Anreisetag waren noch Verluste (z.B. aufgrund einer angeordneten Quarantäne) zu beklagen. Am Ende reisten mit 32 Teilnehmenden zwar deutlich weniger Teilnehmer und Teilnehmerinnen als noch im Vorjahr an (da waren es knapp über 45 Teilnehmende), aber eine Person sollte nach absolvierter Quarantäne wegen eines kranken Klassenkameraden noch nachreisen und es sollte auch mit weniger Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine tolle Woche werden.

Am ersten Abend bildete traditionell das gemeinsame Abendessen den Startpunkt der KJEM. Danach konnten Betreuende wie Teilnehmende ihre bereits vorhandenen Namenskenntnisse in einem Kennenlernspiel vertiefen – nicht einfach, wenn gleich 8 Teilnehmerinnen und Teilnehmer das erste Mal dabei sind. Nach der ersten Runde der Turniere hatten die Neuen die Möglichkeit, die Umgebung des Freizeitheims bei einer Nachtwanderung mit Fackeln etwas näher kennenzulernen.

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Für den nächsten Tag musste das Programm umgestellt werden – das Wetter war selbst für die wenigen Stationen des Hausspiels, die vor der Tür absolviert werden mussten, zu schlecht. Aber schließlich darf auch das Schachspielen bei einer Schachfreizeit nicht zu kurz kommen. Neben weiteren Runden in den Turnieren fand abends ein Quatschschachturnier (3 Runden Dreischach, 3 Runden Auslöschungsschach und 3 Runden Räuberschach) statt. Zwischendurch und später am Abend wurden neben den klassischen Gesellschaftsspielen Monopoly und Risiko auch neuere Spiele wie 7 Wonders oder Werwolf gespielt.

Am Dienstag fand nach der Runde am Morgen das Hausspiel statt. Dabei wurden die Jugendlichen in Gruppen eingeteilt und sollten dann gemeinsam Aufgaben erfüllen. Das waren unter anderem das (erschwerte) Essen eines Dickmanns, der Teebeutelweitwurf und das Lösen eines Schachrätsels auf dem Großfigurenschachfeld. Nach dem Tandemturnier am Abend ging es dann auch schon wieder raus zum Nachtgeländespiel. Hierzu mussten die Jugendlichen abermals in Kleingruppen einen Weg ablaufen und dabei Betreuer und Betreuerinnen finden, die Aufgaben für sie vorbereitet hatten. Bei den Aufgaben war neben sportlichem Können auch Wissen und die Fähigkeit zum guten Schätzen gefragt.

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Am Mittwoch ging es mittags wieder in Gruppen in Richtung Burgruine Diepoldsburg. Als begleitende Aufgabe mussten vorgegebene Fotos möglichst gut nachgestellt werden. Dabei mussten zunächst die entsprechenden Punkte, die Objekte der Fotografie waren, gefunden werden. Abends wurden dann noch das Blitzturnier und Gesellschaftsspiele gespielt.

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Am vorletzten Tag stand nochmal viel Schach auf dem Programm und die Meisterschaften in den unterschiedlichen Altersklassen wurden in den letzten Runden entschieden. Beim darauffolgenden Fußballspielen musste die einzige wirkliche Verletzung und Krankheit der KJEM 2020 beklagt werden – dass es dabei "nur" einen Betreuer traf, tröstet diesen zwar nicht, wohl aber das restliche Team und vermutlich auch die Eltern der Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Und wirklich tragisch war die Verletzung zum Glück auch nicht – trotzdem wünschen sicher alle Teilnehmer*innen und Betreuer*innen gute Genesung!

Am letzten Tag stand nach dem Räumen der Zimmer und dem gemeinsamen Brunch nur noch die Siegerehrung auf dem Programm. Hier wurden neben den Siegerinnen und Siegern der Freizeitturniere und der KJEM traditionell auch Besonderheiten geehrt. Sonderpreise gingen dieses Jahr ganz klassisch an die größte Gruppe, an alle Newcomer*innen, an die jüngste Teilnehmerin und an die beiden ältesten Teilnehmer. Weitere Preise wurden in diesem Jahr für eine Unterhaltung über anspruchsvolle Chemie und Physik, für eine Zimmerverwandlung in nur einem Abend, für eine selbstgeschriebene Gesundheitserklärung und für eine missglückte Kochaktion vergeben. Mit weiteren Sonderpreisen wurde darauf hingewiesen, dass Lebensmittel nicht in den Müll gehören und dass zu Essenszeiten doch bitte auch gegessen und nicht nur gequatscht werden soll. Den Sonderpreis für eine, in BetreuerInnenkreisen nur unter Spitznamen bekannte, Person nahmen gleich mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmern entgegen.

Die nächste KJEM soll erneut als Jugendfreizeit im Freizeitheim Diepoldsburg stattfinden - im nächsten Jahr dann (gerne auch wieder ohne Corona) vom 31.10. bis zum 05.11.2021.