Bezirks-Einzel-Meisterschaft 2012

Veröffentlicht am: 01.11.2011 von Wolfgang Tölg in: Schachbezirk Stuttgart » Turniere 2011/2012 Drucken
Bezirks-Einzel-Meisterschaft 2012 vom 28.1.-24.3.2012
Abschlußbericht

 

Joachim Guilliard (SC Affalterbach) zum wiederholten Mal Titelgewinner.

Nach 4 Fehlversuchen gelang Joachim Guilliard wieder einmal der Titelgewinn, wobei er mit nur einer einzigen Punkteteilung eine Performance von 2228 hinlegte! Eindeutig zuviel für die Verfolger, die damit schon vor der letzten Runde am 24. März abgeschlagen waren.

Los ging's am 28. Januar mit einem nicht erwarteten Problem: Der 'sicher' geglaubte Spielsaal im Clara-Zetkin-Haus, dem Spiellokal des 'Hausherren' SC Sillenbuch, war versehentlich nicht reserviert worden! Doch im 11. Jahr in Sillenbuch fand sich auch dafür eine kurzfristige Lösung: Die erste Runde wurde kurzerhand in den gegenüber liegenden Jugendtreff ausgelagert. (Nochmals meinen Dank für's 'Einspringen'!) Im Starterfeld war mit Marina Gabriel (SV Wolfbusch, DWZ 1769) erstmals auch eine weibliche Mitstreiterin dabei.

Und wie (fast) üblich fiel schon in Runde 1 der erste 'Skalp': Der Ranglistenzweite Florian Siegle (Stuttgarter SF, 1947) wurde von Michael Rudhart (SV Wolfbusch, 1683) ausgeknockt. Manfred Lube (SG Vaihingen/Rohr, 1837) konnte sich gegen Helmut Rieger (SC Sillenbuch, 1565) nur in ein Remis retten.

Das Unglück des Turnieres geschah dann nach dem Spielbetrieb: Beim Zurücktragen des Spielmaterials ins Waldheim rutschte Helmut Rieger derart unglücklich aus, dass er sich einen mehrfachen Bruch im Fußknochen zuzog und damit den Ausrichterplatz nicht mehr wahrnehmen konnte. Schade bei diesem spielerischen Auftakt. Nochmals gute Besserung an dieser Stelle!

Zum Glück für alle Beteiligten konnte mit Wolfgang Pape (SV Fellbach, 1654) ein 'Ersatz' gewonnen werden, der den 'Verunfallten' ab Runde 2 mehr als würdig vertrat.

Runde 2 sah keine auffälligen Ergebnisse. In Runde 3 teilten sich Joachim Guilliard und Ingo Wenninger (SC Feuerbach, 1874) den Punkt am ersten Brett. Zusammen mit den beiden und Peter Geist (SV Nagold, 1919) fand sich Michael Rudhart mit seinem Sieg gegen Manfred Lube plötzlich im Führungsquartett wieder. Und als wenn sie sich ihre 'Auszeiten' immer gleichzeitig nehmen würden, erwischte es auch Florian Siegle (gegen Wolfgang Pape).

Die 4. Runde brachte eigentlich schon eine Vorentscheidung: Joachim Guilliard gewann am Spitzenbrett gegen Michael Rudhart, Ingo Wenninger und Peter Geist trennten sich an Brett 2 gütlich. Somit konnte sich der spätere Titelgewinner erstmals alleine an die Spitze setzen, die er dann nicht mehr abgab. 'Unten' konnte Florian Siegle etwas Boden gutmachen (Sieg gegen Ulrich Wenzel, TSF Ditzingen, 1596), während Manfred Lube (gegen Bernd Köller, SC Leinfelden, 1664) wieder verlor.

Runde 5 wurde die 'Remisrunde': die Hälfte der Partien endete Remis (Bretter 2-6 und 11). Und da Joachim Guilliard am ersten Brett (gegen Peter Geist) wieder gewann lag er jetzt einen Zähler vor der 'Verfolgertroika' Ingo Wenninger, Gerhard Schuster (SC Feuerbach, 1859) und Reiner Dittus (SV Nagold, 1853). Auch Florian Siegle schien mit seinem Sieg gegen Manfred Angles (SC Winnenden, 1692) wieder auf Kurs zu sein (2,5/5).

In Runde 6 gaben sich Joachim Guilliard (Brett1 gegen Gerhard Schuster) und Ingo Wenninger (Brett2 gegen Reiner Dittus) mit ihren Siegen dann gegenseitig Schützenhilfe, verwiesen sie mit ihren Siegen die Verfolger endgültig auf die 'Zuschauerränge'. Stand vor der letzten Runde: Joachim Guilliard mit 5,5 Punkten 1 Punkt vor dem Zweiten Ingo Wenninger, der wiederum einen halben Zähler mehr als die 4 Verfolger hatte. Spannung also nur um die Qualifizierungsplätze (bis Platz 8), worauf insgesamt 14 Spieler theoretische Chancen hatten! Daneben natürlich auch noch interessant der Zieleinlauf an der Spitze insgesamt, da die 2 Führenden für das Kandidatenturnier schon vorqualifiziert sind und damit die 3 Plätze an die Nächstplatzierten gehen. Für Florian Siegle (gegen Wolfgang Tölg, 1621) und Manfred Lube (gegen den Nestor Horst Lotz, Stuttgarter SF, 1622) gab es wieder herbe Rückschläge: beide verloren ihre Partien.

Ja, und in der Abschlußrunde hatte Joachim Guilliard an Brett 1 Wolfgang Tölg gegen sich, der sich nach dem 'Eichhörnchenprinzip' Punkt um Punkt hochgearbeitet hatte und damit eines seiner besten Turniere ablieferte (Leistung 1836, über 50 Wertungspunkte Gewinn!), während Ingo Wenninger an Brett 2 Marina Gabriel gegenübersaß, welche, bis auf die Startrunde, das ganze Turnier über nicht tiefer als an Brett 5 antreten musste! Die Partien gingen trotz der Spielstärkeunterschiede fast über die ganze Zeitvorgabe, doch blieben die Überraschungen trotz interessanter Stellungen aus.

v.l.n.r.: Ingo Wenninger (2., SC Feuerbach), Joachim Guilliard (1., SC Affalterbach), Peter Geist (3., SV Nagold), Thomas Böhmler (Schiedsrichter, SV Renningen),  Klaus Bornschein (Spielleiter)v.l.n.r.: Ingo Wenninger (2., SC Feuerbach), Joachim Guilliard (1., SC Affalterbach), Peter Geist (3., SV Nagold), Thomas Böhmler (Schiedsrichter, SV Renningen), Klaus Bornschein (Spielleiter)

Die 'letzte Möglichkeit' auf einen Qualifikationsplatz aus den 'unteren Rängen' konnte nur Jens Nusser (SC SM Botnang, 1732) wahrnehmen. Ihm gelang als einzigem 'Dreier' der Sprung 'an die Sonne'. Alle anderen Qualifikanten für die BEM 2013 (bis Platz 9, da punktgleich mit Platz 6-8) hatten zur letzten Runde mindestens 3,5 Punkte errungen.

Und als wenn es ein Drehbuch gegeben hätte mussten die beiden Unglücksraben in der Abschlußrunde gegeneinander antreten. Diesen Kampf gewann Manfred Lube, der seinen DWZ-Verlust (-37) damit in Grenzen halten konnte, während Florian Siegle mit diesem Turnier (Performance 1575!) satte 71 Zähler abgab.

Wie immer der überschwängliche Dank an die Jungs vom SC Sillenbuch für die wie gewohnt sehr engagierte Ausrichtung und Betreuung der BEM, insbesondere Helmut Rieger. Und auch an den Schiedsrichter Thomas Böhmler (RSR, SV Renningen) mein Dank für seinen Einsatz, der damit seinen ersten Verbandseinsatz souverän meisterte.

Fürs Kandidatenturnier 2012 im August/September qualifiziert haben sich neben Meister und Vizemeister (beide vorqualifiziert!) 3 Spieler, die Nominierung erfolgt Ende Juni. Die ersten 9 sind vorqualifiziert für die BEM 2013.

Klaus Bornschein
(Bezirksspielleiter)