Viererpokal Oberschwaben 2022/23

Veröffentlicht am: 27.03.2023 von Dieter Knödler in: Schachbezirk Oberschwaben » Turniere Drucken

Spannendes Finale in Mengen

Wohl noch etwas von der Coronazeit ermattet, hatten sich nur 5 Mannschaften zum Mannschaftspokal in Oberschwaben gemeldet. Umso spannender waren aber die Matches. Am 25.3.2023 trafen sich in Mengen die Teams vom SK Markdorf, SV Thalfingen, TG Biberach und der Gastgeber SF Mengen. Zuvor hatten die Markdorfer in einer Vorrunde den SC Lindau aus dem Rennen genommen.

Die Auslosung vor Ort ergab dann für das Halbfinale die Begegnungen Markdorf gegen Mengen und Thalfingen gegen Biberach. Die erstgenannten Mannschaften hatten an den Brettern 1 und 4 Weiß und an den Brettern 2 und 3 Schwarz. Bei einem Mannschaftsunentschieden hätte die Berliner Wertung entschieden. Auf Augenhöhe begegneten sich Markdorf und Mengen. Die hinteren Bretter sicherten dann Mengen das Weiterkommen. Eine klare Sache erwartete man zwischen Biberach und dem Kreisligisten Thalfingen. Das deutliche 4:0 Ergebnis täuscht etwas über den Spielverlauf. Die Thalfinger wehrten sich heftig. Brett 3 Daniel Ritter stand gegen Namyslo glatt auf Gewinn und die Partie Naafs gegen Schulze an Brett 2 lief noch, als bereits die Bretter zum Finale aufgebaut wurden. 

Es kam zum spannenden Finale Mengen gegen Biberach. Mengen blieb seiner Aufstellung treu: Strathmann, Frank Baur, Blazevic, Volker Bauer. Biberach war ja nur mit Ersatzspielern der Oberliga (Weiß, Schulze, Namyslo, Reimche) angereist, wechselte mit dem zusätzlich angereisten Rainer Birkenmaier einen Stammspieler der Oberliga ein. Und wie man es auch von anderen Sportarten kennt, wurde der Eingewechselte zum Matchwinner. Nach einer Ungenauigkeit setzte sich Namyslo (BC) gegen Blazevic (Me) frühzeitig durch. In einer taktischen Partie, in der beide Kontrahenten mit offenem Visier kämpften, konnte sich Frank Baur (Me) gegen Vadim Reimche (BC) an Brett 2 durchsetzen und damit Vorteil für Mengen durch die Berliner Wertung erzielen. An Brett 1 versuchte Oliver Weiß (BC) gegen Sacha Strathmann (Me) alles, um einen leichten Stellungsvorteil umzusetzen. Nach langem Kampf endete die Partie remis. So musste das Brett 4 den Mannschaftskampf entscheiden. Birkenmaier (BC) musste gegen Volker Baur (Me) gewinnen, Volker Baur genügte ein Remis für Mengens Sieg. In einer eigentlich ausgeglichenen und geschlossenen Endspielstellung hatte Birkenmaier zwar leichte Vorteile, aber wie umsetzen? Zu Gute kam Birkenmaier, dass Volker Baur am Ende und über eine lange Zeit nur noch vom Inkrement lebte. Das heißt innerhalb von 30 Sekunden ziehen – oder die Partie ist beendet. Birkenmaier versuchte es rechts, links und im Zentrum. Lange Zeit kein Durchkommen. Dann plötzlich doch eine Lücke, Bildung eines Freibauern und womit keiner mehr gerechnet hatte, die Partie wurde vom eingewechselten Birkenmaier gewonnen. Biberach ist damit Sieger des Vierpokals. Gesucht wird jetzt nur noch der verschollene Pokal.

Holger Namyslo
Bezirksspielleiter